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Kartenlegen

Kartenleger Angelo: Kartenlegen


Kartenlegen: Foto: © Kzenon / shutterstock / #569079400
Foto: Kzenon / Shutterstock.com

Auch heute noch verbinden viele Menschen mit dem Kartenlegen ein Angebot zur Unterhaltung der Menschen auf Jahrmärkten oder Grossveranstaltungen. Eine Zigeunerin mit einem Kopftuch in einem leicht abgedunkelten Raum legt die Karten, um in die Zukunft zu sehen. Tatsächlich könnte man dies als einen Teil der Geschichte des Kartenlegens anführen, aber es ist viel mehr als das.

Doch warum ist das Kartenlegen immer noch für viele Menschen interessant? Vielleicht bedingt in der schnelllebigen und unsicheren Zeit, wo es manchmal bedeutsam erscheint, sein Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Und dementsprechend auch ein anderes Bild über seine Zukunft gezeichnet zu bekommen.

Die alltägliche Routine lässt uns oftmals den nötigen Abstand verlieren, um die richtige Entscheidung zu treffen oder Neues zu entdecken. Ein Blick in die Karten könnte man mit einem Gespräch mit einem guten Freund beschreiben, nur eben frei von persönlichen und subjektiven Ansichten. Was spricht also dagegen?

Eine kleine Reise in die Welt des Kartenlegens

Die Kartenlegekunst ist eng verwoben mit dem Bereich der Wahrsagung, da sie gleichzeitig einen Teilaspekt dessen symbolisiert. Beschäftigt man sich mit dem Phänomen Kartenlegen, dann begegnen einem auch Begriffe wie Chartomantik oder Kartomantie.

Schon von jeher waren die Menschen daran interessiert, etwas über ihr vermeintliches Schicksal zu erfahren. Auch, vielleicht in der Hoffnung, dies so gut wie möglich beeinflussen zu können. Und damit eben auch die Zukunft.

Es heisst, dass die Kartenlegekunst sich etwa im 7. Jahrhundert entwickelt haben soll. Zu diesem Zeitpunkt entstand in China der Holztafeldruck. Unterschiedliche Spielkarten weckten das Interesse der Menschen. Einige von ihnen schafften es über eine Modeerscheinung hinaus, sich als Wahrsagekarten zu etablieren.

Eine von weiteren Herkunftslegenden geht davon aus, dass das Kartenlegen auf die Zigeuner beziehungsweise das Fahrende Volk zurückzuführen ist.

Das Phänomen Kartenlegen erlangte einerseits durch französische Okkultisten im 18. Jahrhundert, andererseits durch die New-Age-Bewegung im letzten Drittel des 20. Jahrhundert grosse Popularität, welche sich bis in die heutige Zeit gehalten hat.

Kartendecks und Legesysteme

Mittlerweile gibt es wohl mehrere Hundert verschiedene Kartendecks, welche zum Teil im Ursprung erhalten sind oder zwischenzeitlich überarbeitet wurden. Zu den populärsten und beliebtesten Karten gehören die Folgenden:


Tarot

- das als klassisches Deck von Wahrsagekarten geltende Tarot setzt sich aus 22 Karten der grossen Arkana und 56 Karten der kleinen Arkana zusammen.

Lenormandkarten

- hauptsächlich das kleine Deck Petit Lenormand mit 36 Karten, es gibt auch eines mit 54 Karten, findet Verwendung.

Kipperkarten

- Personenkarten und Situationskarten bilden das Deck mit 36 Karten.

Zigeunerkarten

- ihre Bezeichnung verleiht den 36 Karten einen Hauch von Mystik und Magie, obgleich ihre Herkunft nicht mit den Zigeunern (Sinti/Roma) in Verbindung steht.

Natürlich gibt es noch eine Vielzahl weiterer Kartendecks, wie beispielsweise Karmakarten, Nostradamus-Karten oder Engelkarten, die als etwas spezieller gelten, aber dennoch gerne genutzt werden.

Ausschlaggebend für die Nutzung eines bestimmten Legesystems ist das Anliegen des Klienten. Welches Ziel verfolgt er? Bei einfachen Fragestellungen eignet sich beispielsweise das kleine Kreuz oder das Auslegen des Drei-Karten-Systems. Für umfassendere Fragen kann die grosse Tafel oder auch das keltische Kreuz zum Einsatz kommen. Natürlich gibt es auch noch einige andere Legesysteme.

Egal, wie die Karten schlussendlich ausgelegt werden, ausschlagend ist bei der anschliessenden Deutung die Betrachtung des gesamten Bildes. Nur so ist eine individuelle Interpretation möglich, die dem Ratsuchenden auch wirklich Unterstützung bietet.

Mit Kartenlegen Neues entdecken

Ganz gleich, welches Alltags- oder Lebensthema betrachtet werden soll, die unterschiedlichen Wahrsagekarten decken alle wichtigen Bereiche ab. Und auch die eigene Persönlichkeit lässt sich unter die Lupe nehmen.

Die ausgelegten Karten sind letztendlich eine Art Collage unseres Lebens. Je nach Fragestellung und Legesystem lassen sich so Zusammenhänge erkennen, die bis dato im Dunkeln lagen. Aber sie können uns auch Denkanstösse im Hinblick auf eine Entscheidungsfindung liefern oder zu neuen Sichtweisen führen. Eine objektive Betrachtung ist uns selbst oftmals nicht so einfach möglich.

Es geht nicht darum, den Weg fest vorgegeben zu bekommen oder real in die Zukunft zu schauen, vielmehr sind die Aussagen der Wahrsagekarten Ideengeber und Wegweiser, was möglich wäre und wo unsere Reise hingehen könnte. Letztendlich entscheiden wir selbst, welche Richtung wir einschlagen. In einigen Situationen können kleine Impulse von aussen jedoch hilfreich sein, um sich aus seinem eigenen Gedankenkarussell zu befreien und Neues zu entdecken.



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